NORMAL WAR GESTERN

Normal war gestern, Buch, Monika Donner

Hilfe zur Selbsthilfe – Anstiftung zum Freisein (Roman)

Zwei Elternpaare wollen ihre pubertierenden Sprösslinge vom Anderssein heilen, erkennen jedoch ausgerechnet mithilfe der jugendlichen Rebellen und einer transsexuellen Therapeutin, dass der Schlüssel zum Glück in der eigenen Besonderheit liegt. Im Therapiezentrum auf der Ritterburg fallen schnell die Masken: Hier ein Arzt mit Burnout, der um die verschwundene Gunst seiner Ehefrau buhlt, dort die konservative Kanzlerin, die von ihrem Gatten mit Männern betrogen wird.

Das alles macht den Job für die unkonventionelle Therapeutin nicht einfach. Trotzdem: Unter ihrer Anleitung entdecken die beiden Paare auf einer mythisch-enthemmten Reise, während der die Jugendlichen als perfekte Vorbilder fungieren, gänzlich verschüttete Seiten ihres Selbst: Jenseits aller gesellschaftlichen Schubladen erscheint die Mannigfaltigkeit des Menschseins und am Ende auch ihre wahre Bestimmung.

Ein humorvoller, provokanter und zugleich tiefgründiger Roman, der den Blick auf den Urgrund unserer modernen Gesellschaft zu richten vermag. Ehrlich, schonungslos und obsessiv wird das Leben der Protagonisten durchleuchtet.

NORMAL WAR GESTERN

Hilfe zur Selbsthilfe – Anstiftung zum Freisein

Autorin

Monika Donner

Verlag

Monithor – Akademie und Verlag

Ausgabe

Hardcover, 1 Auflage, 2014

Umfang

376 Seiten

Format

ca. 18,5 x 11,5 x 3 cm

Preis

19, 90 Eur inkl. Mwst

Video abspielen

Mehr Videos über Bücher von Monika Donner
findest du hier:

Sexualität und geschlechtliche Orientierung bilden einen wichtigen Konsens zwischen den Protagonisten, und auch die Konsumorientiertheit, Kriege, Religion und Politik, Umweltverschmutzung und Globalisierung (und die Zusammenhänge dieser Dinge) kommen zum Handkuss.Kurz gesagt: Alle im 21. Jahrhundert brisanten Themen werden auf bildhafte Weise, wie man sie sonst nur aus Filmen kennt, angesprochen, durchleuchtet und umgedreht, bis kein Stein mehr auf dem anderen liegt und sich etwas unverhofft Glücksbringendes damit bauen lässt 

Über die Autoren: Beide Autoren erblickten das Licht der Welt als Junge. Peter Hajek (Jahrgang 1941) wirkt als Regisseur und Produzent zahlreicher Filme und TV-Serien – unter anderem ist er der geistige Vater des weltberühmten Kommissar Rex. Monika Donner (Jahrgang 1971) ist Juristin, Lebensberaterin und rebellische Transfrau. Das Recht, ohne Genital-OP Frau sein zu dürfen, hat sie für sich und andere gerichtlich erkämpft.

Längere Beschreibung: „Normal war gestern“ ist alles andere als ein alltäglicher Roman. Sein Titel macht auf sämtlichen Ebenen Programm. Das muss wohl so sein, denn dieses Buch wurde von zwei außer-gewöhnlichen Menschen geschrieben: Monika Donner, ein Kind der 70er-Jahre, das in Linz zur Welt kam, wuchs als Junge auf, wusste aber recht früh, dass sie eines Tages als Frau in einem Männerkörper leben wird. Die Biographie ist erstaunlich: Erst war sie Offizier beim österreichischen Bundesheer und hat nebenbei Rechtswissenschaften studiert; außerdem führte sie über Jahre ein Doppelleben, einerseits als Macho „Centurio“, der Kraftsport und Motorräder liebte und andererseits als sexy Wochenenddiva „Monique Dumont“. Denn normal war gestern! Weil es ihr als Mann verwehrt war, High Heels zu tragen, erkämpfte sie 2009 beim Verfassungsgerichtshof die Aufhebung des Operationszwangs für transsexuelle Menschen. 2010 publizierte sie ihr erstes Buch: „Tiger in High Heels“ gewährt intime Einblicke in das ungewöhnliche Leben Monika Donners, die inzwischen als Autorin, Juristin und diplomierte Lebensberaterin tätig ist.

Peter Hajek macht das Autoren-Duo komplett. Wer sich für Film und Fernsehen interessiert, kommt an ihm nicht vorbei: 1941 geboren studierte er Zeitungswissenschaften und arbeitete bereits 18-jährig als Journalist. Wichtige Beiträge als Drehbuchautor, Regisseur und Produzent folgten. Dass er einen Hund als Polizisten in den TV-Einsatz schickte, machte ihn schließlich weltberühmt: „Kommissar Rex“ ist eine preisgekrönte TV-Serie, die in mehr als 150 Länder exportiert wurde und als erfolgreichste Krimiserie aller Zeiten gilt. Denn normal war gestern!

Diesen Roman zu lesen ist wie ein Fallschirmsprung mit sanfter Landung auf einem bemoosten Waldstück: es ist aufregend, man spürt das Leben, alles zieht an einem vorbei wie ein Film und schließlich kommt man an, wo man hingehört – in der Natur und bei den Menschen, die man liebt, damit auch bei sich selbst und nicht zuletzt bei Gott. Oder beim Universum, wie auch immer man das nennen möchte. Humorvoll, provokant, rasant und hinterfragend, schonungslos, obsessiv und ehrlich zeigen die Autoren, was ihnen am modernen Gesellschaftssystem missfällt, wo was schiefläuft und wie wir da wieder rauskommen könnten. Um das auf diese tiefgründige und gleichzeitig unterhaltsame Weise zu erreichen, bedienen sie sich zweier krisen-gebeutelter Familien, anhand derer veranschaulicht wird, wie das wahre Selbst einer jeden Person, die der Pubertät bereits entwachsen ist, durch Normen und gesellschaftliche Schubladen verschüttet worden ist. Denn hier sind es die Teenager, die bereits auf dem richtigen Weg sind, während die Erwachsenen vor langer Zeit falsch abgebogen sind und darum einen mühsamen, aber erfrischenden Neustart vor sich haben, über den an dieser Stelle noch nichts Konkretes verraten werden soll.

Nur so viel sei gesagt: Donner und Hajek lassen nichts aus. Die Frage, wer Gott ist und wie sie/er uns Menschen sieht, wird genauso beantwortet wie darauf hingewiesen wird, dass wir Menschen in der Natur am glüklichsten sind und unser inneres Kind in ihrer Mitte am schnellsten wiederfinden können; Sexualität und geschlechtliche Orientierung bilden einen wichtigen Konsens zwischen den Protagonisten, und auch die Konsumorientiertheit, Kriege, Religion und Politik, Umweltverschmutzung und Globalisierung (und die Zusammenhänge dieser Dinge) kommen zum Handkuss.

Monika Donner: Buch „Normal war gestern“